Die Spindeltreiber

40 Jahre Spindeltreiber

Die Puppenmacherin und Aquarellistin Gisela Becker bot im Jahre 1980, im Heimatmuseum Hasten, kreative Kurse zur Kunst der Wollherstellung an. Der Zuspruch war groß – Selbstgemachtes war „in“ – Erwachsene und Kinder wagten die ersten Versuche mit Schafwolle und Spinnrädern!

Was Frau Becker nicht vorhersehen konnte: sie „infizierte“ einige Kursteilnehmer geradezu und so traf sich bald ein Kreis einmal monatlich zur „Spinnstube“ im Museum. Seit 1998 trifft man sich, nun unter dem Namen: „Die Spindeltreiber“, im Gemeindehaus Joh.-Seb.-Bach-Straße.

 

Bald schon wurde nicht nur Schafwolle bearbeitet, sondern auch Mohair, Alpaka, Seide und Leinen und sogar Hundehaare wurden zu feinen Fäden gesponnen und verzwirnt, gewaschen, evtl. gefärbt und zu Kleidung und Decken verarbeitet. Man beschränkte sich nicht auf das Spinnen mit dem Spinnrad, auch mit Stöckchen und den verschiedensten Handspindeln wurde der Faden erzeugt. Strick- und Häkelmuster wurden ausprobiert und ausgetauscht und es dauerte nicht lange, da wurde auch nass und trocken gefilzt.

 

Man hatte so viel Freude an der kreativen Arbeit mit Wolle, dass man zu der Überzeugung kam, das alte Handwerk auch in der Öffentlichkeit zu präsentieren, um es als Kulturgut zu pflegen und es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

 

Auf Handwerkermärkten, an den „Bergischen Tagen“, und beim Rheinlandtag konnte man schon bald die Künste der „Spindeltreiber“ bewundern. „Die Fäden bis nach Tasmanien geknüpft“, titelte der RGA, als die Gruppe sich beim Internationalen Spinnwettbewerb in Tasmanien beteiligte, wo Spinner aus aller Welt versuchen, aus 10 Gramm Wolle den längsten Faden zu erzeugen. Es wurden beachtliche Erfolge erzielt.

Das Interesse an dieser alten Handwerkskunst ist auch heute noch groß, und so präsentiert die Gruppe ihr Können auf Schulfesten, bei Workshops, bei interessierten Gruppen, in Cafes der Umgebung und zum Sommerfest beim „Eierkaal“. Mit der Spinngruppe im benachbarten Dabringhausen besteht eine langjährige Freundschaft und ein ständiger Austausch.

 

Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz: kleine Ausflüge, Museumsbesuche, Gänseessen und Weihnachtsfeiern stehen fest auf dem Programm.

In diesem Jahr begehen „Die Spindeltreiber“ ihr 40-jähriges Jubiläum, ein Grund für uns zurückzublicken, zu feiern und uns über diesen Artikel in der Gemeinde vorzustellen.

 

Lust auf mehr?

„Die Spindeltreiber“ sind ein offenes Angebot für alle, die Freude am kreativen Umgang mit Wolle haben, das Spinnen erlernen wollen oder auch nur mal „schnuppern“ wollen. Wir treffen uns nach Absprache alle 4 Wochen samstags von 14:00 bis 17:00 Uhr im Gemeindehaus Joh.-Seb.-Bach-Str. 18, Raum 1.

Kontaktadresse: Elke Hennig-Neumann, Tel. 02191 76073