01/05/2025 0 Kommentare
Wären Sie gern Millionär?
Wären Sie gern Millionär?
# Andacht to go

Wären Sie gern Millionär?
Wären Sie gern Millionär?
Dann hier gleich die Einstiegsfrage zum entsprechenden Quiz frei nach Günther Jauch:
Womit verbringt der Durchschnittsbundesbürger im Alter von 20 bis 60 Jahren den größten Teil seines bzw. ihres wachen Tages?
A: Er steht im Stau
B: Sie wartet auf die Bahn
C: Sie oder er geht einer bezahlten Arbeit nach
D: Sie oder er „ist am Handy“
Sie ahnen es: auch wenn A, B oder vor allem D viel für sich haben, dürfte, ja sollte C die richtige Lösung sein. Deshalb: Seien Sie herzlich willkommen zu ein paar Gedanken zu einem manchmal leidigen Thema, das uns alle betrifft oder mindestens betroffen hat – Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel.
Arbeit – jetzt kommt eine Binsenweisheit – gehörte schon immer dazu. Zumindest fast. Denn: Adam und Eva hatten im Garten Eden jeden Tag frei und verfügten dank einer früchtebasierten Diät vermutlich über eine gute Figur und ebenso gute Blutwerte. Da sie nicht schwer heben mussten, war auch „Rücken“ kein Thema.
Doch dann kam die leidige Geschichte mit dem verbotenen Obst – und prompt galt „Schluss mit lustig“ und es hieß jenseits von Eden „erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen“.
Der Lebensunterhalt will und muss eben erarbeitet werden. Daran lässt die Bibel ebenso wenig Zweifel wie an der Tatsache, dass dies oftmals mühselig und auch nicht immer sehr erfolgreich geschieht. Zugleich ist damit aber von Anfang an klar: Christsein ist keine besondere Art von Freizeitgestaltung für Sonn- und Feiertage. Im Gegenteil: Unser Glaube gehört mitten in den zumeist auch Arbeits-Alltag. Gerade hier muss und wird er sich bewähren. Deswegen feiern wir auch seit vielen Jahren in guter ökumenischer Tradition Gottesdienst am Morgen des „Tages der Arbeit“ – so hieß er zumindest immer in unserer Familie.
Doch nun bitte konkret: was genau hat denn unser Glaube mit der heutzutage hochdifferenzierten Arbeitswelt zu tun?
Fangen wir vorne an: siehe oben: Bei der bezahlten Arbeit geht es um den Lebensunterhalt. Jesus lässt daran in einem berühmten Gleichnis keinen Zweifel. Wer arbeitet, bzw. dazu bereit ist, soll auch genügend Lohn erhalten, um sich und die Seinen bzw. Ihren anständig und würdevoll ernähren zu können. Nicht mehr, aber auf keinen Fall weniger.
Aber wie steht es um die, die nicht mehr im Arbeitsleben stehen können: Hier gilt das Gebot „du sollst Vater und Mutter ehren“, sprich den Älteren den nötigen Respekt für ihre Lebensleistung zollen. Dazu gehört wohl auch ein finanziell sorgenfreies Auskommen samt Teilhabemöglichkeit am gesellschaftlichen und gemeindlichen Miteinander.
Noch einmal zugespitzt: Was können, ja was sollen wir also tun?
Die Antwort ist zugleich einfach wie auch schwer umzusetzen: Christinnen und Christen sind dazu „berufen“, will sagen von Gott aufgefordert, genau hinzuschauen, wie die Verantwortlichen mit all dem umgehen. Wir dürfen nachfragen, wie etwa die neue Bundesregierung gedenkt, wertschätzend mit unserer Lebenszeit und Arbeitskraft umzugehen. Gott erwartet dies von uns. Zudem ist dies zutiefst vernünftig, oder will irgendwer ernsthaft behaupten, dass die wesentliche Ursache der weltweiten Flüchtlingsproblematik nicht in der manchmal katastrophalen sozialen Ungerechtigkeit auf unserem Globus zu suchen ist?
Unsere gerade auch von christlichen Wertevorstellungen geprägte Landesverfassung ruft dazu auf, den 1. Mai als Tag der Würdigung auch des sozialen Friedens zu begehen.
Dabei gilt: Wer arbeitet, braucht auch Zeit zur Erholung und nicht zuletzt Zeit, darüber nachdenken zu können, wie wir unser soziales Miteinander gerecht und wertschätzend gestalten können. Genau in diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit im Wonnemonat Mai.
In diesem Sinne: Bleiben Sie Gott befohlen!
Axel Mersmann
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