Ev. Auferstehungs-Kirchengemeinde Remscheid

Zwei Namen - ein Sonntag

Zwei Namen - ein Sonntag

Zwei Namen - ein Sonntag

# Begriffe des christlichen Lebens

Zwei Namen - ein Sonntag

Bevor mit dem Ersten Advent das neue Kirchenjahr beginnt, ist es in den evangelischen Gemeinden am Sonntag davor üblich, an die Verstorbenen zu denken.

Trauern können

Es ist ein Tag, an dem wir unsere Trauer über den Verlust noch einmal ausdrücken können: Viele schmücken dann die Gräber ihrer Lieben ganz besonders. Und in unserer Gemeinde nehmen wir das als Anlass, in den Gottesdiensten die Namen der Verstorbenen des letz­ten Jahres zu verlesen und sie Gott noch einmal anzubefehlen sowie in der Fürbitte an die Hinterbliebenen zu denken.

Zudem haben wir auf dem Friedhof am Nachmittag noch eine Andacht. So ist an diesem Sonntag Raum für Trauer und Klage. Denn es ist schwer, einen nahen Menschen verloren zu haben.

Totensonntag, so nennen daher die einen diesen Tag.

Hoffnung leben

Andere sprechen vom Ewigkeitssonntag. Auch für sie gehört es dazu, an die Verstorbenen zu denken, auf die Friedhöfe zu gehen und die Gottesdienste zu besuchen. Auch sie bringen ihre Trauer und Klage zum Ausdruck. Im Grunde ist da kein Unterschied.

Was verschieden ist, ist nur der Name – und die Blickrichtung.

Der eine Blick geht auf den Verlust, den Tod. Der andere auf die Ewigkeit, das kommende Reich Gottes, die Überwindung des Todes durch Jesus Christus.

Zwei Seiten einer Medaille

Beide Blickrichtungen gehören zusammen wie zwei Seiten einer Münze. Beide sind nötig. Es ist genau wie bei Karfreitag und Ostern.

Wir können nicht so tun, als ob es Leid und Tod nicht mehr geben würde. Als ob wir schon ganz in Gottes ewiger Herrlichkeit leben würden. Aber wir brauchen auch nicht mehr so zu tun, als ob wir von Gottes Ewigkeit, vom neuen Leben in seiner Gegenwart nicht schon etwas wüssten. Als ob das nicht auch in dieser Welt schon zu spüren ist.

Darum ist dieser Sonntag beides: Der Tag, an dem wir schmerzlich spüren, wer von uns gegangen ist. Wo wir Gott um Kraft für uns selbst bitten, dies ertragen zu können. Zugleich ist es der Tag, an dem wir Gott für unsere Verstorbenen bitten. An dem wir uns trösten lassen: Dass er sie in seine Ewigkeit trägt.

Sonja Spenner-Feistauer

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