In diesen Tagen haben sie wieder Hochkonjunktur: die Weihnachtspostfilialen. Unzählige Briefe ans Christkind von Kindern nehmen per Post ihren Weg nach Engelskirchen oder Himmelstadt. Dort werden die Wunschzettel dann gesichtet und beantwortet. Manche Liste will gar kein Ende nehmen. Es gibt schließlich so viel, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Und das Vertrauen auf das Christkind ist bei den meisten ja noch ungebrochen.

Ganz anders sieht das bei den Erwachsenen aus. Viele äußern keine Wünsche. Die einen, weil sie von allem schon viel zu viel haben. Da heißt es dann: „Wir schenken uns nichts.“ Die anderen, weil sie sich das Wünschen nicht leisten können – „wo doch alles so teuer geworden ist“.

Und außerdem, wer glaubt denn noch ans Christkind? Manche haben ihn schließlich viel zu oft in ihrem Leben gehört den Satz: Wir sind hier nicht bei „Wünsch dir was“. Da lässt man es lieber sein mit dem Wünschen.

Und trotzdem gibt’s dann an Weihnachten ein Geschenk für jede und jeden. Ein kleines Kind in einer Krippe. Das stand schon bei seiner Geburt vor etwa 2000 Jahren bei keinem auf der Wunschliste. Es war alles andere als ein Wunschkind. Selbst für seine Eltern kam es mehr als ungelegen. Und auch allen anderen mussten Engel, ein Stern oder der Heilige Geist auf die Sprünge helfen, um zu begreifen, dass sich ihr Herzenswunsch mit diesem Kind erfüllt hatte.

Dass Gott ihnen seine Liebe zeigte, indem er ihnen in diesem Menschenkind ganz nah kam. Dass es für sie Hoffnung und eine Zukunft gab, weil Gott jetzt an ihrer Seite war. Als Mensch unter Menschen. In dem Kind in der Krippe teilte und heilte er ihr Leben. Das war mehr, als sie je zu träumen gewagt hatten.

Das ist das Wunder von Weihnachten: Gottes Geschenk, das Kind in der Krippe, es sprengt die Grenzen aller Wunschzettel. Es übersteigt unsere Vorstellungskraft.

Deshalb lohnt es sich, dem Christkind zu vertrauen. Es ist schließlich Gottes Geschenk an uns alle.

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin 

Sonja Spenner-Feistauer