Endlich ist Sommer! 

Auf ihn haben wir alle schon so lange gewartet. Und was erhoffen wir uns nicht alles von ihm: Sorglosigkeit, Familienzeit, Sonne, Freiheit und Unabhängigkeit und vieles mehr. Auf ihm liegen viele Hoffnungen, die im Alltag nicht erfüllt werden können.

Es gibt aber eine Sache, die nicht auf der Liste der Sommer-Hoffnungen steht, denn die könnte wohl auch der schönste Sommer nicht erfüllen: Frieden, vielleicht auch nur eine Waffenpause oder ein temporärer Waffenstillstand.

Im Privaten mag für viele Menschen der Sommer als Friedens- und Ruhezeit zutreffen, doch die vielen Kriege in der Welt, sei es in Israel und Palästina, zwischen Ukraine und Russland, oder an den vielen anderen Orten in der Welt, kennen keine Sommerpause. Sie werden auch bei schönstem Sommer- und Ferienwetter fortgesetzt. Da gibt es keine Sommerpause oder Betriebsferien, kein Hitzefrei oder „Wassereis für alle“. Es geht genauso weiter wie bisher.

Die Sehnsucht nach Frieden und nach einer stabileren, liebevolleren Welt begleitet mich in diesem Jahr besonders stark in meinen Sommerurlaub. Verdrängen oder gar vergessen kann ich nicht, was ich jeden Tag wieder vor Augen geführt bekomme.

Dazu kommen mir Gedanken von Peter Schott in den Kopf:

Ich gehe zu Gott und bitte:

„Eine Welt voller Frieden und ohne Kriege wünsche ich mir.“

Gottes Antwort:

„Sorge dich nicht, sondern bringe deine Friedensbitten und deinen Friedensdank vor Gott. Lebt vorbildlich, lebt friedenswert und liebenswert. Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.“

Frieden kommt, aber vielleicht kommt er ganz anders als wir es uns heute vorstellen können. Vielleicht kommt er mit großem Lärm, unüberhörbar. Oder er kommt mit ganz leisen Tönen, fast unbemerkt, so wie Jesus, der Friedefürst, damals mit dem Esel in Jerusalem einritt. Nicht pompös, sondern bodenständig und nahbar, unbemerkt für manche Augen. „Wenn du doch an diesem Tag erkannt hättest, was Frieden bringt.“ (Lk 19,41f.) 

Ja, Frieden ist und bleibt keine Selbstverständlichkeit, auch nicht während der Ferienzeit. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Sommerzeit, in der Sie viel Ruhe und Frieden für sich und ihre Familie finden. Verlieren Sie aber dabei nie die Nöte und Sorgen unserer Welt aus dem Blick. 

Bleiben Sie behütet! 

Ihre Pfarrerin Greta Wolske